Servitenkloster – Feuertruhe 2

Der alte Marmorfußboden im Servitenkloster in Wien schloss eine glänzende Glasur aus. Zu ihm passt viel besser der weiche Glanz von der Terra Sigillata (dem Glanzton, den man von den antiken griechischen Vasen kennt). Grau lässt den bunten Bildern im Raum den Vortritt und ist dem einen von ihnen die Lieblingsfarbe.

Aus diesen Überlegungen heraus wählten wir eine “geräucherte” Terra Sigillata Oberfläche.

Feuertruhe 2 im Servitenkloster in Wien

Bei der „Feuertruhe 2“ sieht man die Zeichnung der Flammen in Grau und Schwarz, je nach dem wie der Rauch beim Räuchern der Glanztonoberfläche in die Keramik eingedrungen ist:

Die Kacheln wurden vor dem Schrühbrand mit weißer „Terra Sigillata“ bestrichen. Sie besteht aus den feinsten Bestandteilen des Tons. Um sie zu gewinnen, mischt man den Ton mit reichlich Wasser und schöpft an der Oberfläche die feinsten Tonschuppen ab.

Die ursprünglich weißen Kacheln wurden bei 700 Grad aus dem Ofen genommen und in Sägespäne gelegt. Durch das Räuchern wird Kohlenstoff in die Keramik eingelagert. Dort wo Flammen entstehen, brennt das Feuer den Kohlenstoff wieder heraus und es entstehen graue Schattierungen, die den Verlauf der Flammen zeigen.

.

.

.

Walter Mottl, der Terra Sigillata Experte von Wien, in seiner Werkstatt

.

Danke an Eva, für den Startschuss und die nächtliche Kachelarbeit, an Matthias, Shaya, Agnieszka für die Hilfe beim Räuchern und an Walter Mottl für sein Wissen, seine Großzügigkeit und für die viele Freude an allem! Danke an P. Markus, P. Christoph, P. Matteo und Giovanni für die Möglichkeit und das Vertrauen!

.